Parodontose oder Parodontitis – was ist das genau?
“Mein Zahnfleisch ist entzündet: Ist das Parodontitis?”
Diesen Satz hören wir häufiger und können meist Entwarnung geben. Eine leichte Zahnfleischentzündung ist noch keine Parodontitis. Trotzdem sollten Sie diese ernst nehmen und zu uns in die Zahnarztpraxis kommen. Denn daraus kann unbehandelt die Parodontitis entstehen.
Wenn wir von einer Parodontitis sprechen, meinen wir damit eine chronisch bakterielle Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates. Der heißt auf Lateinisch “Parodont”.
Zu ihm gehören:
- das Zahnfleisch
- der Kieferknochen
- kollagene Fasern und Bindegewebe
Wie entsteht die chronische Entzündung?
Verantwortlich sind schädliche Bakterien. Gewinnen diese die Überzahl in Ihrem Mund, setzen sie sich am Zahnfleisch fest. Entfernen wir die weichen Zahnbeläge nicht, entsteht harter Zahnstein. Der kann bis unter das Zahnfleisch reichen. Auch die Bakterien fühlen sich dort wohl und vermehren sich. Das Zahnfleisch entzündet sich.
Behandeln wir die Parodontitis nicht, breiten sich die Bakterien aus und es entstehen neue entzündete Stellen:
- Wenn die Bakterien bis in die Kieferknochen dringen, droht Zahnverlust. Der Knochen bildet sich zurück – Zähne und Implantate verlieren ihr Fundament.
- Über die Blutbahn können die Bakterien jetzt in den ganzen Körper vordringen.
- Die Gefahr für Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall oder rheumatoide Arthritis steigt.